Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Teilbereich der professionellen Sozialen Arbeit mit einem sozialräumlichen Bezug und einem pädagogischen Auftrag. Offene Arbeit begleitet und fördert Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in die erwachsene Selbstständigkeit und Mündigkeit und integriert sie in gesellschaftliche Prozesse. Die niederschwelligen Angebote unterstützen die Vermittlung von Bildungsinhalten, die für alltägliche Handlungs- und Sozialkompetenzen wichtig sind. Insbesondere für bildungs- und sozial benachteiligte junge Menschen leistet Offene Kinder- und Jugendarbeit einen Beitrag zur Integration und Vermeidung von Ausgrenzung. Kinder und Jugendliche an den Prozessen unserer Gesellschaft beteiligen heißt: Ressourcen vor Defizite stellen, Selbstwert aufbauen, Selbstbewusstsein fördern, Selbstwirksamkeit zulassen, Identifikation mit der Gesellschaft schaffen, integrieren und Gesundheitsförderung betreiben. Dies geschieht in unserem Jugendzentrum Bunker.
Das Jugendzentrum Bunker befindet sich seit 1969 in der Trägerschaft unseres Jugendverbandes. Wir bieten unseren Besuchern und Besucherinnen neben dem Schwerpunkt der außerschulischen Bildung hier verschiedenste Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung an.
Unsere Palette umfasst hierbei eine Vielzahl von Angeboten wie z. B. Computertechnik (Internet, graphische Gestaltung, Einführung in diverse Anwendungsprogramme, usw.), Sport (Fußball, Street- bzw. Basketball), Spiele (Gesellschafts- und Konsolenspiele, Kicker und Billard), Musik (Schlagzeug, Gitarre), Veranstaltungen (Musik, Theater, usw.), um an dieser Stelle nur einige anzuführen.
Daneben erfreut sich unser Angebot der Beratung einer ständig wachsenden Nachfrage von Ratsuchenden, für die wir immer ein offenes Ohr haben. Problemstellungen in Elternhaus, Schule, Ausbildung und Beruf werden hier ebenso behandelt, wie auch begleitende Hilfen für straffällig gewordene Jugendliche und junge Erwachsende.
Vom Gericht auferlegte Sozial-/Arbeitsstunden können bei uns abgeleistet werden.
Speziell für Konzerte und Musikproben hat sich unser Sitz, der Wiesdorfer Hindenburgbunker in der Dr.-August-Blank-Straße, als geradezu ideal erwiesen. Nicht weniger als 20 junge Musiker, Musikgruppen und Bands sind als kreative Nutzer von Übungs- und Proberäumen und Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Workshops, Kursen usw. fest in den Einrichtungsbetrieb integriert.
2010 > Umfangreiche Neugestaltung des Jugendbereichs
2008 > Aufbau einer Essensversorgung für bedürftige Kinder
2005 > Benefizkonzert für Erdbebenopfer in Pakistan
1996 > Gründung des ersten Leverkusener Fanprojekts
1995 > Einrichtung eines Lehrgartens mit Biotop
Seit 1990 > Musik- und Theater-Gruppen (z.B. Mini Playback Show, Voice of Lev)
1990 > Gestaltung und Befestigung des Vorplatzes
Seit 1989 > Betreuung von Randgruppen, Migranten, Asylanten, straffällig gewordene Jugendliche & junge Erwachsene und Sonderschüler
1989 > Gründung eines Dachverbandes in der Leverkusener Musik-, und Kulturszene
1981 > Begrünungsmaßnahme des Bunkers
Seit 1976 > Betreuung von Fußballfangruppen
Seit 1972 > Ferienprogramme für daheim gebliebene, sozial schwache Kinder in den Sommer-, Herbst-, und Osterferien
1969 > Umbau des kahlen Bunkers zum Jugendzentrum mit ca. 1900 ehrenamtlichen Arbeitsstunden
NETZWERK KINDERARMUT
UNSERE ARBEIT GEGEN KINDERARMUT
Kinderarmut ist in Deutschland weit verbreitet, auch in Leverkusen.
Mehr als jedes fünfte Kind ist von Armut betroffen oder bedroht und die Zahlen steigen stetig.
Deshalb engagieren wir uns und stellen uns fogende Aufgaben:
HILFGESTELLUNGEN ZUR GESELLSCHAFTLICHEN TEILHABE
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
BEKÄMPFUNG VON AUSWIRKUNGEN DER KINDERARMUT
Was bedeutet Kinderarmut?
Kinder, die mit ihren Eltern in Armut aufwachsen sind stark benachteiligt und haben eindeutig schlechtere Chancen im Leben. Meist fehlt es ihnen an:
gesunder Ernährung,
Sozialkontakten mit der Folge nur geringer oder eingeschränkter sozialer Erfahrungen,
gesundheitlicher Vorsorge mit Auswirkungen u.a. auf die Zahngesundheit, Körpergewicht,
Teilhabe an Freizeit- und Ferienangeboten,
ausreichendem Wohnraum (beengte Wohnverhältnisse) und
unzureichender Ausstattung für Schule (1,76 € pro Monat!)
Prägende Erfahrungen spiegeln die Wirklichkeit im Aufwachsen vieler Kinder und Jugendlichen in Leverkusen wider, die in Armut leben. Unsere Fachleute hören vermehrt Aussagen wie z.B.:
Ich habe Hunger.
Keiner spielt mit mir.
12 Quadratmeter für mich und meine Schwester.
Für mich hat keiner Zeit.
Ich kann nicht in Ferien fahren.
Mir ist kalt.
Meine Mama hat kein Geld für Schulsachen.
Ich bin raus!
Das Netzwerk Kinderarmut wurde von unserem Jugendverband ins Leben gerufen und bemüht sich seit 2009 die Lebensumstände der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen sichtbar zu machen und gleichzeitig konkrete Hilfestellungen im Alltag zu geben. Es ist ein Zusammenschluss von Fachleuten aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und dem Sozialwesen.
Unser Angebot der Beratung erfährt eine ständig wachsende Nachfrage von Ratsuchenden, für die wir immer ein offenes Ohr haben. Problemstellungen in Elternhaus, Schule, Ausbildung und Beruf werden hier ebenso behandelt, wie auch begleitende Hilfen für straffällig gewordene Jugendliche und junge Erwachsende. Ebenfalls haben wir ein offenes Ohr für alleinerziehende Elternteile, sozialschwache Familien und Erziehungsberechtigte in Erziehungsfragen beim Umgang mit Sorgen um Kinder und Jugendliche bei z.B. Trennung, Scheidung oder Jugendliche und Heranwachsende, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.
Ehrenamt
An dieser Stelle danken wir auch den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, die sich immer mit ganzen Herzen einbringen, wenn man sie braucht und etwas ganz Wertvolles für uns spenden - nämlich ihre Zeit. Das ist noch lange nicht selbstverständlich. Danke dafür, dass Ihr Eure kostbare Zeit dafür aufbringt, für uns etwas Gutes zu tun! Ihr seid aus dem täglichen Umgang mit den Besuchern gar nicht mehr wegzudenken.
Ehrenamtlich Tätige. Sie gestalten Kindergruppen, offene Angebote, Freizeiten und Projekte, sie engagieren sich in Gremien, nehmen Leitungsverantwortung wahr und lassen sich gerne für eine Mitarbeit ansprechen. In Zeiten, in denen Finanzen aber auch Zeit knapper werden, brauchen Kinder und Jugendliche verlässliche Partnerinnen und Partner. Hauptamtliche sind durch ihre Berufsausbildung qualifiziert, aber wie sieht es mit den Ehrenamtlichen aus?
Jugendliche und junge Erwachsene werden von Hauptamtlichen ausgebildet und dies geschieht überwiegend im Rahmen der Jugendleitercard-Ausbildung (JuLeiCa-Kurse) und wird, in Zusammenarbeit mit dem AWO-Bezirksjugendwerk, bei uns angeboten. Die JuLeiCa ist bundeseinheitlich anerkannt und mit der kleinen Karte gibt es an vielen Stellen Vergünstigungen innerhalb der Kommunen.
Durch ihr Engagement und ihre Beteiligung identifizieren sich Menschen mit dem Gemeinwesen und bilden damit die Basis einer zukunftsfähigen Alltagskultur in einer Zivilgesellschaft. Dabei schaffen sie die notwendigen Bedingungen für eine gelingende Lebensbewältigung und nutzen sie gleichzeitig zur persönlichen Entwicklung. Zur lebendigen Weiterentwicklung dieser zivilgesellschaftlichen Lebensformen ist es erforderlich, Heranwachsenden die Chance zum Erwerb dieser Schlüsselqualifikationen zu bieten. Damit trägt ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen frühzeitig zu einer Hinführung und Weiterentwicklung einer zivilen, demokratischen Gesellschaft bei. Wer bereits als junger Mensch freiwillig engagiert war, behält diese Bereitschaft ein Leben lang. Ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen bildet somit eine wichtige Grundlage für eine aktive Teilhabe und Partizipation an der Bürgergesellschaft (beispielsweise Vereinsleben, Initiativen, karitatives Engagement oder Politik).
Qualifizierung
Unserer Zielsetzung gerecht bieten wir Qualifizierungen für pädagogische Mitarbeitende. Die sich ständig verändernden Bedingungen im Bildungssystem in NRW stellen einen erheblichen Bedarf an pädagogischen Fach- und Ergänzungskräfte für Erziehungs- und Betreuungsaufgaben an der Schnittstelle Familie und Jugendhilfe dar. Das Ziel der Qualifizierung besteht darin die Teilnehmenden fachlich auf die Arbeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit vorzubereiten. Die Teilnehmenden werden dabei theoretisch und praktisch bei der pädagogischen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen angeleitet.
Aufbau von Netzwerken/ Vernetzung
Vernetzung ist ein inhaltlicher und struktureller Auftrag des SGB VIII. Verantwortlich für die aktive Beteiligung an Vernetzungsprozessen sind sowohl wir als freier Träger als auch die öffentlichen Träger der Jugendhilfe. Alle öffentlichen Institutionen und privaten Organisationen, also die Gesamtheit der Gesellschaft sind verantwortlich für das Wohlergehen und die Schaffung guter Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche. Kinder- und Jugendarbeit findet zu Hause, in Vereinen, in Kitas, Schulen, in der Ausbildung und in der Freizeit im öffentlichen Raum, in Clubs und auf öffentlichen Veranstaltungen etc. statt. Kinder- und Jugendliche sind bei der Planung von Angeboten angemessen zu beteiligen.
Vernetzung als Auftrag und Koordinierung des Fachkräfteteams im Sozialraum geht über den Grundanspruch des § 78 SGB VIII hinaus und meint den Auf- und Ausbau eines tragfähigen Netzwerkes aller Beteiligten der Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit im jeweiligen Sozialraum. Vernetzung soll den präventiven Bereich der Jugendhilfe stärken. Der Prozess besteht aus Angeboten der Vorsorge (Intervention, z.B. bei Kindeswohlgefährdung) und der Nachsorge (Rehabilitation, z.B. im Rahmen der Jugendgerichtshilfe). Vernetzung steht dafür, die Zusammenarbeit zielgruppenorientiert und wirksam zu organisieren.
Ferienwerk und Gruppenausflüge
Mehrwöchige Ferienfreizeiten (Fahrten incl. Übernachtungen mit Kindern und Jugendlichen) und Stadtranderholungen (zusammenhängende Ferienprogramme ohne Übernachtungen für Kinder und Jugendliche) sind Maßnahmen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die unter pädagogischer Anleitung und Aufsicht haupt- oder ehrenamtlicher Mitarbeitenden durchgeführt werden. Sie sollen durch die Dauer und Gestaltung die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen fördern, sie zu verantwortlichen, hilfsbereiten Verhaltensweisen innerhalb und außerhalb der Gruppe, zur Auseinandersetzung mit der Umwelt und zur aktiven Mitarbeit in der Gesellschaft anregen. Die Teilnehmenden sollen an der Zielsetzung und Programmgestaltung beteiligt werden.
Gruppenkurzfahrten (Fahrten mit Übernachtungen für Kinder und Jugendliche bis zu 6 Tagen) sollen zur Festigung von Gruppen, besonders neu gebildeter Gruppen, beitragen. Eine besondere und wertvolle Gruppenarbeit ist die, bei der auch die zwischenmenschlichen Beziehungen in einer Gruppe und die dadurch ausgelösten Gruppenprozesse als Hilfe für den Reifungsprozess des jungen Menschen genutzt werden.
Gruppenausflüge (Tagesausflüge ohne Übernachtungen) dienen als freizeitpädagogische Gruppenmaßnahme der Teambildung und Förderung der sozialen Teilhabe.
Diese Fahrten bieten den jungen Menschen eine ganz neue Perspektive auf ihre Persönlichkeitsfindung in einer Gruppe. Zielsetzungen sind Stärkung des Gruppenverbands, Integration von Außenseitern, Förderung der sozialen Kompetenzen, Vermittlung von Erfolgserlebnissen, Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden.