Ausdrucksvolle Motive der „Generation Bunkerkinder“
(Quelle KSTA von Britta Meyer)
Stilvolles, buntes Ensemble: Petra Reuter und Monika Lamp mit ihren Gemälden im Jugendzentrum Bunker. Foto: Britta Berg
Petra Reuter und Monika Lamp stellten ihre Bilder aus
Kaum wiederzuerkennen war das Jugendzentrum Bunker in der Dr.-August-Blank-Straße. Wo seit fast fünf Jahrzehnten Jugendliche ihre zweite Heimat haben. Wo Bands und Musiker ihre ersten Gigs proben und probten, erwartet am Eingang ein kleines Empfangskomitee die Gäste. Statt leicht anarchischer Jugendhausatmosphäre, stilvolles Ambiente in Schwarz mit bunten Lichtspots. „Wir stellen unsere Einrichtung nur sehr selten für andere Zwecke zur Verfügung“, sagt Jugendzentrumsleiter Reiner Hilken. „Heute ist so eine Ausnahme. Die beiden Künstlerinnen Monika Lamp und Petra Reuter stellen ihre Bilder aus.“ Kein Wunder, dass die Eloba-Schülerinnen das rare Vergnügen haben, im legendären Bunker erstmalig gemeinsam ihre Arbeiten zu zeigen. Gehören sie doch zu der Generation „Bunkerkinder“, der auch Hilken und sein Bruder Günter Hilken angehören.
Kostenloser Kreativworkshop
„Wir haben hier zusammen viel Zeit verbracht“, sagt Lamp, dem die Einrichtung sehr am Herzen liegt. „Das Schönste war, dass uns gestern und heute die Kinder mit Begeisterung geholfen haben. Ohne die tatkräftige Unterstützung wäre der Umbau hier viel schwieriger gewesen.“ Damit die Kinder und Jugendlichen auch in den Genuss der Kunst kommen, veranstalten Lamp und Reuter daher tags drauf einen kostenlosen Kreativworkshop.
Doch an diesem Abend stehen erst einmal die eigenen Bilder im Mittelpunkt. „Lyrics“ und „Aspekte“ sind die Titel der Ausstellung, die nur ein Wochenende zu sehen sind. In ausdrucksvollen Motiven hat sich Monika Lamp mit den Texten bekannter Lieder auseinandergesetzt. Vor allem die Titel von Genesis, aber auch Peter Gabriel als Solokünstler sind Thema. Kohlezeichnungen, Acrylmalerei, klein- und großformatig, teils könnten sie als Cover des Songs durchgehen, zeigen eine Bandbreite des kreativen Schaffens der Leverkusener Künstlerin.
Buntes Ensemble
Im Nachbarraum, fast schon schrill bunt auf schwarzen Stellwänden hängen die Arbeiten von Petra Reuter. Riesige Augen, umgeben von skizzenhaft dahingeworfenen Porträts auf buntem Hintergrund. Die Reihe „Freundinnen“ von Petra Reuter stellt Gefühlswelten dar. „Der Blick soll mitnehmen“, sagt Reuter über ihre Bilder. „Kaum ein Körperteil ist so ausdrucksstark wie das Auge.“
Inmitten des bunten Ensembles von Monika Reuter wird später am Abend der Leverkusener ElektroMusik-Künstler „Mikebo“ auftreten. „Monika Lamp hatte mich angesprochen, ob ich Lust hätte ihre Vernissage zu begleiten“, so Mikebo. „Zwei Sets werde ich präsentieren, die sie persönlich aus meinem Repertoire ausgesucht hat.“ Eine gelungene Kombination verschiedener Kunstrichtungen, die am Freitag in einem Kultraum in Manfort zusammentrafen. Für Reiner Hilken ein schöner Anlass, das von ihm geleitete „Haus mit offenen Türen“, wie er sagt, einem neuen Publikum zu präsentieren.
Aber vor allem möchte er seinen Kindern und Jugendlichen, die ein Teil des Ausstellungswochenendes sind, neue Einblicke gewähren und zum kreativen Schaffen animieren.
Eine traurige Nachricht erreichte uns:
Günther Hadamczyk, unser langjähriger Ehrenamtler ist verstorben. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie. Günther unterstützte uns auch noch im hohen Alter von über 90 Jahren. Im Jahr 2014 erhielt er, für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement den Ehrentaler der Stadt Leverkusen.